Arbeitsprozess begleiten

Die abschließende Arbeit soll Gelegenheit geben, neben klarer Begriffsbildung auf hohem Niveau ein differenziertes Ausdrucksvermögen, umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten, Methodenkompetenz, Selbstständigkeit sowie Kommunikations- und Diskursfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Betreuungspersonen beraten und begleiten Schülerinnen und Schüler bei wichtigen Entscheidungen im Arbeitsprozess, beobachten die anstehenden Arbeitsschritte, geben Feedback zu vorliegenden Arbeitsergebnissen und verweisen auf formale Anforderungen. Die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens sind bei allen Formen der abschließenden Arbeit zu berücksichtigen. 
 

Bei schriftlichen Arbeiten

Bei gestalterischen bzw. künstlerischen Arbeiten

Betreuungspersonen beobachten die Phasen des Schreibprozesses, beraten hinsichtlich Methodenwahl, Aufbau, Struktur und inhaltlicher Schwerpunktsetzung der schriftlichen Arbeit und geben Feedback zu den Textqualitäten (Gliederung, roter Faden, Stil). Betreuungspersonen beobachten die Phasen des Arbeitsprozesses und geben Feedback zur Umsetzung des gestalterischen oder künstlerischen Vorhabens sowie zur Form der Dokumentation des Entstehungsprozesses (Einbeziehung von Skizzen, Entwürfen, Fotos, Audioaufnahmen, Screenshots etc. zur Veranschaulichung der Arbeitsschritte). 
Die schriftliche Arbeit stellt eine fundierte Auseinandersetzung mit einer Themenstellung mittels Heranziehung und Auswertung geeigneter Ressourcen (Literatur, erhobene Daten, Interviews etc.) dar. Die Fragestellungen sowie die Methodenwahl werden begründet, Ergebnisse werden schlüssig dargestellt. 
Die entsprechenden Qualitätsanforderungen sind im Beurteilungsraster konkretisiert.
Die Dokumentation des Entstehungsprozesses enthält Hintergrundinformationen, Ergebnisse von Recherchen und Details zur gewählten Methodik, wie auch zur Entscheidungsfindung bei wichtigen Fragen im Arbeitsprozess. Die eigene praktische Arbeit wird dabei im Kontext des Genres bzw. der künstlerischen Gattung verortet, Bezüge zu Arbeiten ähnlicher Art werden hergestellt und der Entstehungsprozess wie auch seine Ergebnisse werden reflektiert. 

Der Umfang der schriftlichen Arbeit bzw. der Dokumentation des Entstehungsprozesses ist in engem Zusammenhang mit den Qualitätsanforderungen zu sehen und umfasst folgende Elemente: 

          - Titelblatt
          - Abstract
          - [optional: Vorwort]
          - Inhaltsverzeichnis
          - Einleitung
          - Hauptteil
          - Schlusskapitel / Fazit
          - Literatur- und Quellenverzeichnis
          - [ggf: Abbildungsverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis]
          - [ggf: Anhang / Glossar]
          - [optional: Eigenständigkeitserklärung]

ElementeSchriftliche ArbeitDokumentation des Entstehungsprozesses
Titelblatt     >> Vorlage zum Download

Abstract 

Ein Abstract ist ein Text, der kurz und knapp die wichtigsten Punkte der abschließenden Arbeit zusammenfasst. Es bündelt alle wichtigen Informationen über die zugrundeliegende Arbeit und muss unabhängig vom Text der schriftlichen Arbeit oder der Dokumentation des Entstehungsprozesses verständlich sein.
Das Abstract ist nicht Teil der eigentlichen Arbeit (wie etwa die Einleitung), sondern ist ihr vorangestellt. Es folgt direkt nach dem Titelblatt, steht also vor dem optionalen Vorwort bzw. vor dem Inhaltsverzeichnis. Das erste mit einer Ziffer versehene Kapitel ist daher die Einleitung („1 Einleitung“). 

Der Umfang des Abstracts beträgt zirka 1.000 bis 1.500 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Der Text weist keine Gliederungspunkte auf. Das Abstract wird im Präsens in deutscher oder englischer Sprache verfasst. Wurde die abschließende Arbeit in einer anderen von der Kandidatin/dem Kandidaten besuchten Fremdsprache verfasst, ist das Abstract zusätzlich in dieser Sprache abzufassen.

Je nach Ausrichtung der Arbeit bedeutet dies:

 

 

 

Abstract

bei schriftlichen Arbeiten:

  • das Thema der Arbeit
  • die Problemformulierung (leitende Fragestellung) und das Ziel der Arbeit
  • eine kurze Darstellung der methodischen  Vorgehensweise
  • die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse

für die Dokumentation:

  • das Thema der Arbeit
  • die Zielsetzung und Beschreibung und des gestalterischen bzw. künstlerischen Vorhabens
  • die Methode(n) bzw. Techniken(en) die gewählt wurde(n), um das Vorhaben umzusetzen
  • die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse

Vorwort (optional)

Das Vorwort dient etwaigen Danksagungen für Unterstützung oder einer Widmung und endet mit Ort, Datum und Namen der Verfasserin/des Verfassers.

Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnis führt sämtliche Gliederungspunkte der schriftlichen Arbeit bzw. der Dokumentation des Entstehungsprozesses an.

Einleitung

Die Einleitung dient dazu, die Leserinnen und Leser in das Thema der Arbeit einzuführen und das Interesse für die Arbeit zu wecken. Die Einleitung umfasst daher jedenfalls eine Hinleitung zum Thema und Informationen zur Vorgehensweise bzw. zum Aufbau der Arbeit. Je nach Ausrichtung der Arbeit bedeutet dies:

 

 


 


Einleitung

bei schriftlichen Arbeiten:

  • das Thema wird vorgestellt,
  • die Wahl des Themas wird umfassend und nachvollziehbar begründet
    (eine persönliche Verbundenheit zum Thema ist dabei ebenso gültig wie eine beobachtete gesellschaftliche Relevanz),
  • die Bedeutung des Themas wird dargelegt (persönliche, gesellschaftliche, wissenschaftliche Relevanz),
  • die Fragestellung und die daraus resultierenden Leitfragen der Arbeit werden erläutert,
  • die Vorgehensweise bzw. der Aufbau der Arbeit wird nachvollziehbar dargestellt.

für die Dokumentation:

  • das Thema wird vorgestellt, 
  • die Wahl des Themas wird umfassend und nachvollziehbar begründet (eine persönliche Verbundenheit zum Thema ist dabei ebenso gültig wie eine beobachtete gesellschaftliche Relevanz),
  • die Wahl des Medienformats oder der künstlerischen Gattung bzw. des Genres wird ausgehend vom Thema/vom Inhalt logisch nachvollziehbar argumentiert,
  • ein kurzer Ausblick auf die Bestandteile der Dokumentation wird gegeben.

Hauptteil

Der Hauptteil gliedert sich entsprechend der Logik der Arbeit in mehrere inhaltliche Kapitel.
(Es gibt kein Kapitel mit der Bezeichnung Hauptteil.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hauptteil

bei schriftlichen Arbeiten:

Der Hauptteil ist das Kernstück der schriftlichen Arbeit. Er beinhaltet die Auseinandersetzung mit der auf das Thema bezogenen Fragestellung und den davon abgeleiteten Leitfragen und beschreibt die Arbeitsweisen und Methoden, die zur Beantwortung der Fragestellung und Leitfragen angewendet wurden. 

Der Hauptteil besteht aus mehreren Kapiteln und ggf. Unterkapiteln und umfasst:

  • die Beschreibung von angewendeten Arbeitstechniken und Methoden,
  • die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Themenstellung, also das Ergebnis der Bearbeitung von Informationen, Quellen, Daten etc.

Die Reihenfolge der Kapitel und ggf. Unterkapitel orientiert sich am „Roten Faden“ der schriftlichen Arbeit, der sich aus den von der Fragestellung abgeleiteten Leitfragen ergibt. Aufeinander aufbauend werden jene Informationen und Erkenntnisse dargestellt, die in ihrer Gesamtheit die Beantwortung der Fragestellung ermöglichen. Die Kapitelgliederung sollte so gestaltet sein, dass sie den Leserinnen und Lesern eine gute Orientierung ermöglicht. 

Folgende Inhalte können im Hauptteil Platz finden:

  • Begriffsdefinitionen, die für das Thema wichtig sind,
  • fragengeleitete Zusammenfassung von Fachliteratur, 
  • Informationen, die zum Verständnis einer gewählten Thematik beitragen,
  • grundlegende Informationen zu einem Thema, die wichtig sind, um z. B. ein gewähltes Fallbeispiel oder eine bestimmte, aktuelle Problematik verstehen zu können,
  • Textanalysen, -interpretationen und -vergleiche,
  • Analysen bildlicher Quellen (Filme, Fotografien, Bilder, etc.),
  • Analysen statistischer Daten,
  • ausgewählte und in den Fließtext eingearbeitete Interview-Inhalte,
  • Grafiken, Bilder, Kartenmaterialien samt dazugehöriger Erklärungen,
  • Ergebnisse von Befragungen oder Beobachtungen,
  • Experimente und deren Ergebnisse,
  • ...

für die Dokumentation:

Im Hauptteil wird der Entstehungsprozess des gestalterischen bzw. künstlerischen Vorhabens dokumentiert, indem konzeptuelle Überlegungen erläutert und begründet sowie wesentliche Arbeitsschritte nachvollziehbar in Wort und Bild dargestellt werden.


Der Hauptteil besteht aus mehreren Kapiteln und ggf. Unterkapiteln und umfasst je nach gestalterischer bzw. künstlerischer Ausrichtung der Arbeit folgende Inhalte:

  • Theoretische Überlegungen und fundierte Begründung der Wahl des [Medien-/Musik-/Kunst-] Formats und seiner Gestaltungsmittel,
  • Verortung der eigenen Arbeit im Kontext des Genres,
  • Prozessbeschreibungen und -analysen (z.B. für angewandt-künstlerische Umsetzungen),
  • Einbindung schriftlicher Dokumente der Konzeptions- und Planungsphase (Drehbücher, Drehpläne, Shotlists, Interviewleitfäden, Kompositionsentwürfe etc.),
  • Veranschaulichung des Entstehungsprozesses (auch Zwischenergebnisse) durch
    • qualitativ hochwertiges Bildmaterial (Druckqualität, mindestens 300 dpi) beispielsweise in Form von Skizzen, Entwürfen, Schnittmustern, Schablonen, Modellen, Storyboards, Fotos von Locations oder Aufnahmeräumen, Naturmaterialien
    • Screenshots von Arbeitsschritten in Audioaufnahme und -bearbeitungsprogrammen, 
    • mathematische Berechnungen und deren Kontextualisierung,
    • Programmierprozesse und -analysen
    • ...
       
  • Reflexion des Prozesses, indem Entscheidungen begründet werden.
    Fragen, die dabei relevant sein können: 
    • Warum haben Sie sich für oder gegen bestimmte Techniken, Stile, Formen, Farben, Materialien etc. entschieden?
    • Gab es Vorbilder? 
    • Hat etwas nicht funktioniert?
    • Gab es Planänderungen?

Schlusskapitel/Fazit

Das Schlusskapitel oder Fazit bietet Platz für eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und Erkenntnisse sowie für etwaige Schlussfolgerungen und eine SchlussreflexionDie Verfasserin/der Verfasser reflektiert ihre/seine Erkenntnisse und die Arbeitstechniken und Methoden, die zur Beantwortung der Fragestellung geführt haben bzw. das Ergebnis und die Umsetzungsschritte eines gestalterischen oder künstlerischen Vorhabens.

 

Schluss-
kapitel/
Fazit

bei schriftlichen Arbeiten:

  • Zusammenfassung der Ergebnisse und Erkenntnisse
  • Schlussfolgerungen, weiterführende Fragen/Ausblick
  • Schlussreflexion

 

für die Dokumentation:

  • Zusammenfassung der aus der praktischen Arbeit gewonnen Erkenntnisse
  • Reflexion der finalen Produktion bzw. des Ergebnisses des gestalterischen oder künstlerischen Vorhabens

Literaturverzeichnis
(ggf. Abbildungs-, Abkürzungsverzeichnis)

Im Literaturverzeichnis wie auch im etwaigen Abbildungs- bzw. Abkürzungsverzeichnis erfolgt eine alphabetische Auflistung aller Quellen (Bücher, Zeitschriften, Internetseiten etc.) bzw. Abbildungen oder Abkürzungen.

ggf. Anhang, Glossar

Anhänge sind Materialien, die nicht direkt in den Text eingefügt werden.
Ebenso ist hier Platz für eine alphabetische Liste mit erklärenden Begriffen zum Thema bzw. Fachgebiet.

Beispiele für Materialien, die nicht direkt in den Text eingefügt werden:
Zeittafeln, Transkripte von Interviews (wenn es Umfang und Datenschutz gestatten)

Eigenständigkeitserklärung (optional)

Die Eigenständigkeitserklärung ist verpflichtend im ABA-Portal bei der Einreichung der Arbeit hochzuladen.
Eine zusätzliche Abgabe in ausgedruckter Form ist daher nicht zwingend nötig, kann jedoch auf Wunsch der Schule der schriftlichen Arbeit bzw. der Dokumentation beigefügt werden.

 

 

Hilfestellungen beim Verfassen der Arbeit

Das Schreiben der ABA stellt Schülerinnen und Schüler vor unterschiedliche Herausforderungen. Nach Themenfindung, Recherche, Lesen, Exzerpieren und dem Ordnen der Ideen muss eine Struktur der Arbeit gefunden werden. Hier finden Sie "Schreibhilfen zur Verfassen einer VWA" (PDF).

Paraphrasieren bedeutet, einen Text sinngemäß, also nicht wortwörtlich wiederzugeben. Schlüsselbegriffe aus dem Originaltext bleiben dabei erhalten.

Schreibhandlungen

Zusammenfassen: Bei der Übernahme von Gedanken und Inhalten wird der Ausgangstext gekürzt und somit zusammengefasst.

Wiedergeben einer ausgewählten Stellungnahme oder Position: Aus einem längeren Text werden einzelne Absätze bzw. Seiten ausgewählt und inhaltlich wiedergegeben.

Hervorheben und Erklären von einzelnen Aspekten: Aus den ausgewählten Textstellen werden einzelne Gedanken hervorgehoben und weitergeführt.

Zusammenführen und/oder Vergleichen von verschiedenen Aussagen: Aussagen verschiedener Autorinnen und Autoren zu bestimmten Aspekten werden zusammengeführt, Übereinstimmungen oder Widersprüche identifiziert.

Sinngemäße Wiedergabe

Wenngleich jedes Paraphrasieren durch die Auswahl von Einzelaspekten und durch die eigene Wortwahl einen Eingriff in den Ursprungstext bedeutet, muss dennoch die ursprüngliche Aussage beibehalten werden. Der Sinn darf keinesfalls verändert werden. 

Sinnveränderungen können geschehen,

  • indem man aufgrund von Einzelpassagen Rückschlüsse auf ein ganzes Werk zieht. Z. B.: Ein wichtiger Aspekt wird als fehlend beschrieben, obwohl er möglicherweise an anderer Stelle behandelt wird.
  • indem im Text formulierte Einwände oder Kritikpunkte an bestimmten Positionen nicht als solche kenntlich gemacht und als Aussage der Autorin/des Autors wiedergegeben werden. Z. B.: In einem Werk über Klimaveränderung werden Argumente der Leugnerinnen und Leugner der Klimaerwärmung angeführt und später widerlegt. Bei der Wiedergabe der Textpassage werden diese „Argumente“ aber der Autorin/dem Autor in den Mund gelegt. Auf die spätere Widerlegung wird nicht eingegangen.
  • wenn Generalisierungen bzw. Reduzierungen vorgenommen werden. Z. B.: In einem Werk über Lernschwierigkeiten wird darauf hingewiesen, dass – neben zahlreichen anderen ausgeführten Aspekten – das Schulklima zu Lernschwierigkeiten beitragen kann. Sinnentfremdet wiedergegeben wäre der Text, wenn das Schulklima generell für alle Lernschwierigkeiten verantwortlich gemacht würde. 

Quellenangabe

Wie bei wörtlichen Zitaten muss auch beim Paraphrasieren klar sein, auf welche Urheberin oder welchen Urheber die einzelnen Aussagen zurückgehen. Beginn und Ende der Bezugnahme müssen dabei deutlich werden. Die Quellenangabe wird meistens mit einem vgl. (= vergleiche) eingeleitet.

Sprachliche Kennzeichnung

Für die Einleitung und sprachliche Kennzeichnung von Paraphrasierungen gibt es zahlreiche sprachliche Möglichkeiten:

Präpositionen und Nominalphrasen

  • Laut X …
  • X zufolge …
  • In Anlehnung an X …
  • Nach X …
  • In Berufung auf X …

Verben

  • Bei X wird deutlich, dass …
  • X macht deutlich, betont, hält fest, dass …
  • X fordert ein/e… , fordert, dass …
  • X erklärt, räumt ein, stellt dar, stellt klar, stellt fest, dass …
  • X meint, kritisiert, nimmt an, gibt zu bedenken, verweist auf …
  • X charakterisiert, beschreibt das als …
  • X behauptet, dass … (Distanzierung)

Zusammenführungen und Vergleiche

Gemeinsamkeiten/Parallelen

  • X deckt sich mit Y hinsichtlich der Aussage, dass …
  • X steht im Einklang mit Y …
  • X kommt zur ähnlichen/selben Schlussfolgerung wie Y
  • Zur selben Einschätzung kommt …
  • X stimmt mit Y darin überein, dass …

Unterschiede

  • Anders als X meint Y, dass …
  • Im Gegensatz zu X stellt Y fest, dass …
  • Während X feststellt, dass…, betont Y …
  • Zu einer völlig anderen Schlussfolgerung kommt Y, wenn er schreibt …
  • X und Y unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Position zu …
  • X und Y widersprechen sich in ihrer Einschätzung von …

Wiedergabe von Äußerungen anderer

Der Konjunktiv I dient in der deutschen Sprache grundsätzlich der Kennzeichnung der indirekten Rede, also der neutralen Wiedergabe von Äußerungen anderer. Das ist beim Paraphrasieren grundsätzlich der Fall.

Beispiele

Im Folgenden wird beispielhaft gezeigt, wie mittels der angeführten Möglichkeiten Paraphrasierungen gestaltet werden können.

Ausgangszitate:

„Wissenschaftliche Arbeiten unterscheiden sich von anderen Texten vor allem dadurch, dass sie auf andere wissenschaftliche Texte Bezug nehmen. Das ist wichtig, denn niemand forscht in einem luftleeren Raum. Vielmehr knüpfen auch Sie in Ihrer Arbeit an einen bestehenden Diskurs an, den Sie aufgreifen und in den Sie Ihre eigene Forschung einbetten. Alle von Ihnen verwendeten Quellen müssen Sie daher sowohl im Text belegen als auch im Literaturverzeichnis aufführen.“

Prexl, Lydia: Mit digitalen Quellen arbeiten. Richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, Youtube und Co. 2. Auflage. Paderborn: Schöningh Verlag, 2015, S. 86.

„Wissenschaftliches Arbeiten ist ein theoretischer und/oder praktischer Erkenntnisprozess mit dem Ziel, die Ergebnisse in Form einer wissenschaftlichen Arbeit zu dokumentieren. Diese muss in jeder Hinsicht regelkonform sein und das selbstständige Denken des Verfassers belegen.“

May, Yomb: Wissenschaftliches Arbeiten. Eine Anleitung zu Technik und Schriftform. Stuttgart: Reclam, 2010, S. 13.

Neutrale Wiedergabe

  • Wiedergeben durch Kürzen (= Zusammenfassen)
    Prexl charakterisiert hier wissenschaftliches Arbeiten vor allem durch ihre Bezugnahme auf andere wissenschaftliche Texte, auf die die eigene Arbeit aufbaut und die eindeutig zu belegen sind (vgl. Prexl, 2015, S. 86).
  • Wiedergeben einer Erkenntnis oder Position
    Für Prexl ist ein wesentliches Merkmal wissenschaftlicher Texte die Bezugnahme auf andere wissenschaftliche Arbeiten zum Thema. Jede Forschung stehe im Kontext bereits bestehender Arbeiten und jede Arbeit müsse in diesen Kontext gestellt werden. Die Arbeiten, auf die Bezug genommen wird, seien eindeutig zu belegen – im Text und im Literaturverzeichnis (vgl. Prexl, 2015, S. 86).
  • Ausführen und Erklären
    Prexl zufolge nimmt jede wissenschaftliche Arbeit auf andere wissenschaftliche Texte Bezug. Das ist es, was ihrer Meinung nach Wissenschaft zentral ausmacht: das Aufgreifen und Sich-Einordnen in einen bestehenden Diskurs (vgl. Prexl, 2015, S. 86). [Anm.: Hier endet die sinngemäße Wiedergabe des Ausgangstextes, daher wird die Quelle, in diesem Fall als Kurzbeleg, angeführt. Es folgt die darauf aufbauende Weiterführung des Gedankens:] Wissenschaftliches Arbeiten heißt folglich nicht, als Individuum eine geniale Einzelleistung zu entwerfen, sondern es bedeutet vielmehr, bereits getätigte Gedanken, Erfindungen und Entdeckungen zu recherchieren, sie zu beschreiben, miteinander zu vergleichen und die eigenen Untersuchungsergebnisse damit in Verbindung zu bringen.
  • Vergleichen von verschiedenen Aussagen
    Während May wissenschaftliches Arbeiten als zielgerichteten Erkenntnisprozess mit entsprechender Dokumentation charakterisiert und dabei die individuelle gedankliche Leistung der Urheberin/des Urhebers einfordert (vgl. May, 2010, S. 13), hebt Prexl die Einbettung der Arbeit in einen bereits bestehenden Diskurs hervor, der unerlässlich für wissenschaftliches Arbeiten ist (vgl. Prexl, 2015, S. 86). [Hier wird der Indikativ gewählt und damit unbedingte Zustimmung ausgedrückt, s. u.]
  • Neutral durch Verb und Konjunktiv I (indirekte Rede):
    Prexl hält fest, dass die Einbettung in einen bereits bestehenden wissenschaftlichen Diskurs wesentlich für wissenschaftliches Arbeiten sei (vgl. Prexl, 2015, S. 86).

Wertende Wiedergabe von Aussagen

Durch sprachliche Mittel (siehe Schreibhilfen) kommen neutrale Wiedergabe, Zustimmung oder Kritik zum Ausdruck. Dies geschieht zum einen durch die bewusste Auswahl von Verben: Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob eine Aussage mit dem Verb „stellt fest“ oder „behauptet“ eingeleitet wird. Auch durch die bewusste Wahl des Modus positioniert man sich: Indikativ drückt Zustimmung aus, Konjunktiv I ist die Standardform der indirekten Rede, Konjunktiv II vermittelt den Eindruck von Distanzierung und Skepsis.

  • Zustimmung durch Verb und Indikativ:
    Prexl macht deutlich, dass die Einbettung in einen bereits bestehenden wissenschaftlichen Diskurs wesentlich für wissenschaftliches Arbeiten ist (vgl. Prexl, 2015, S. 86).
  • Kritisch durch Verb und Konjunktiv II:
    Prexl behauptet/meint, dass die Einbettung in einen bereits bestehenden wissenschaftlichen Diskurs wesentlich für wissenschaftliches Arbeiten wäre (vgl. Prexl, 2015, S. 86).
  • Positionierung der Verfasserin/des Verfassers durch Verwendung von Adverbien:
    Zustimmung: richtigerweise, richtig, treffend, nachvollziehbar
    Ablehnung: fälschlicherweise, missverständlich, widersprüchlich, irrtümlicherweise
    Wie Prexl sehr treffend schreibt, geht es bei wissenschaftlichem Arbeiten um einen eigenen Beitrag zu einem bereits bestehenden Diskurs. 

Selbsttest

Überprüfen Sie bei den folgenden Beispielen, ob es sich um seriöse Paraphrasierungen handelt und begründen Sie Ihre Einschätzung. Vergleichen Sie anschließend Ihre Einschätzung mit den Lösungen:

Beispiele für Paraphrasierungen
Paraphrase+/–Begründung
May nennt vier zentrale Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens: systematisches Erkenntnisstreben, Dokumentation der Ergebnisse, die Einhaltung von Regeln und die eigene gedankliche Leistung (2010, S. 13). [Da einleitend der Autor namentlich genannt wird, reichen im Kurzbeleg Jahr und Seitenangabe.]  
Prexl behauptet, es sei bei wissenschaftlichem Arbeiten keine eigene gedankliche Leistung nötig (2015, S. 86).  
Prexl betont die Bedeutung der Einbettung der eigenen Arbeit in einen wissenschaftlichen Diskurs (2015, S. 86).  
Sowohl die Einbettung in den bereits bestehenden wissenschaftlichen Diskurs (Prexl, 2015, S. 86) als auch die eigene gedankliche Leistung (May, 2010, S. 13) sind für wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich.   
Für May ist praktisches Forschen bei wissenschaftlichem Arbeiten unerlässlich (2010, S. 13). 

 


Lösungen

 +/–Begründung
May nennt vier zentrale Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens: Systematisches Erkenntnisstreben, Dokumentation der Ergebnisse, die Einhaltung von Regeln und die eigene gedankliche Leistung (2010, S. 13).+Inhaltlich korrekte Wiedergabe der Aspekte, die May nennt; eigene Formulierung, Übernahme von Schlüsselbegriffen; Kenntlichmachung der Quelle durch Kurzbeleg.
Prexl behauptet, es sei bei wissenschaftlichem Arbeiten keine eigene gedankliche Leistung nötig (2015, S. 86). [Da hier die Autorin namentlich genannt wird, reicht im Kurzbeleg Jahr und Seitenangabe].Wenngleich in diesem einen vorliegenden Absatz der Aspekt „eigene gedankliche Leistung“ nicht vorkommt, handelt es sich um eine Unterstellung, Prexl würde diese Behauptung anstellen. Sie sagt das nicht und es ist unbekannt, was die Autorin an anderer Stelle schreibt.
Prexl betont die Bedeutung der Einbettung der eigenen Arbeit in einen wissenschaftlichen Diskurs (2015, S. 86).+Sinngemäße Wiedergabe eines zentralen Aspekts aus dem Ausgangszitat. 
Sowohl die Einbettung in den bereits bestehenden wissenschaftlichen Diskurs (Prexl, 2015, S. 86) als auch die eigene gedankliche Leistung (May, 2010, S. 13) sind für wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich. +Inhaltliche Zusammenführung von zwei verschiedenen Quellen mit eindeutigen Belegen.
Für May ist praktisches Forschen bei wissenschaftlichem Arbeiten unerlässlich (2010, S. 13).Die Aussage wird verfälscht: May spricht von einem theoretischen und/oder praktischen Erkenntnisprozess. D. h., auch ein ausschließlich theoretischer Erkenntnisprozess ist zulässig.


Verwendete Quellen
May, Yomb: Wissenschaftliches Arbeiten. Eine Anleitung zu Technik und Schriftform. Stuttgart: Reclam, 2010.
Prexl, Lydia: Mit digitalen Quellen arbeiten. Richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, Youtube und Co. 2. Auflage, Paderborn: Schöningh Verlag, 2015.

Literatur
Kühtz, Stefan: Wissenschaftlich formulieren. Tipps und Textbausteine für Studium und Schule. Paderborn: Schöning Verlag, 2011.
Schreilechner, Adelheid/Maresch, Günther: klar. Matura. Vorwissenschaftliche Arbeit. Wien: Jugend & Volk, 2017.
 

Vom Einrichten der Arbeitsumgebung über Dokumentvorlagen bis hin zum Finalisieren der ABA – die Schulungsunterlagen von Erich Schmidt „VWA & Word” (PDF) bieten viele nützliche Hinweise zum Arbeiten mit dem meistverbreiteten Textverarbeitungsprogramm.

Format

  • DIN A4

Umfang

  • Eine Mindest- oder Höchstgrenze des Umfangs der schrifltichen Arbeit bzw. der Dokumentation des Entstehungsprozesses ist in der Prüfungsordnung AHS nicht festgelegt. Die schriftliche Arbeit bzw. die Dokumentation hat jedenfalls ein Titelblatt, ein Abstract, ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung, einen Hauptteil, ein Schlusskapitel und ein Literatur- und Quellenverzeichnis zu enthalten.
    Die abschließende Arbeit soll Gelegenheit geben, neben klarer Begriffsbildung auf hohem Niveau differenziertes Ausdrucksvermögen, umfangreiche Kenntnisse, Fähigkeiten, Methodik, Selbstständigkeit sowie Kommunikations- und Diskursfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Exemplare

  • Abgabe der schrifltichen Teile der Arbeit (schriftliche Arbeit bzw. Dokumentation des Entstehungsprozesses) inkl. Begleitprotokoll in zweifach ausgedruckter Form sowie in digitaler Form durch Hochladen ins ABA Portal (alternativ in jeder technisch möglichen Form, nicht jedoch per E-Mail);
    Ergebnisse, denen ein forschender, gestalterischer oder künstlerischer Prozess zugrunde liegt, sind in entsprechender Form beizugeben.

Inhaltsverzeichnis

  • Numerische Gliederung nach Haupt- und Unterkapiteln nach der Dezimalklassifikation (1/1.1/1.1.1).
  • Eine Untergliederung in 1.1.1 ist nur sinnvoll, wenn auch ein 1.1.2 folgt.
  • Es sollten dabei in der Regel nicht mehr als drei Ebenen gebildet werden.
  • Jeder ausgewiesene Gliederungspunkt ist mit einer Seitenzahl zu versehen, mit der man das Kapitel in der Arbeit findet.

Layout

  • Nummerierung der Seiten
    • Variante 1: Das Titelblatt zählt als Seite 1, wird jedoch nicht nummeriert. Es folgen Abstract, Vorwort und Inhaltsverzeichnis, die fortlaufend mitgezählt werden, ohne mit Seitenzahlen versehen zu werden.
    • Variante 2: Abstract, Vorwort und Inhaltsverzeichnis werden mit römischen Ziffern nummeriert, die erste Seite der Einleitung erhält die arabische Ziffer 1.
  • Titelblatt
    Dieses enthält folgende Informationen:
    • Thema der Arbeit
    • Name der Verfasserin/des Verfassers
    • Klasse
    • Name und Adresse der Schule
    • Name der Betreuungsperson
    • Abgabedatum

Grafische Gestaltung

Für den Gesamteindruck entscheidend ist auch die einheitliche Gestaltung

  • der Seitenränder (linker Randabstand ca. 2,5 cm, zusätzlich ist für das Binden ein Bundsteg von ca. 1 cm zu empfehlen; rechter Randabstand 2 bis 2,5 cm)
  • der Überschriften
  • der Kopf- und Fußzeilen
  • der Fußnoten
  • Satz
    • vorzugsweise Flattersatz linksbündig
  • Schrift
    • Durchgängige Verwendung einer gut lesbaren Schriftart (z. B. Calibri)
    • Es sollten nicht mehr als zwei Schriftarten im Dokument verwendet werden.
    • Schriftgröße: 12pt für Text, 10pt für Fußnoten unterstützt die Lesbarkeit.
  • Zeilenabstand
    • Standardtext 1,5-zeilig, Fußnoten einzeilig.
    • Zitate im Umfang von drei oder mehr Zeilen werden als Textblock eingerückt, ansonsten können sie unterschiedlich gestaltet werden: 12pt, kursiv oder 11pt, einzeilig.
  • Hervorheben von Texten
    • Überschriften durch Fettdruck und Schriftgrad
    • im Fließtext durch Kursivschrift
  • Einfügen von Bildern und Tabellen
    • Alle Bilder und Tabellen sind zu nummerieren und zu beschriften.
    • Im Text ist auf sie Bezug zu nehmen.
    • Die Quellen aller Bilder und Tabellen sind am Ende der Arbeit in einem Verzeichnis anzuführen. Das kann in einem gemeinsamen Verzeichnis oder getrennt geschehen.

Literaturverzeichnis

  • Alle verwendeten Quellen sind am Ende der Arbeit in einem Literaturverzeichnis anzugeben.
  • Grundsätzlich werden die angeführten Quellen alphabetisch nach AutorInnennamen  geordnet.
  • Wie für das Zitieren, gibt es auch beim Literaturverzeichnis unterschiedliche Optionen, die vor allem zwischen Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften variieren. Wesentlich ist, dass die Angaben eine eindeutige Identifizierung der Quelle ermöglichen.

 

 

Urheberrecht und Plagiat

Wer fremdes geistiges Eigentum in seiner Arbeit verwendet, ohne dies im unmittelbaren Zusammenhang zu belegen, plagiiert, d.h. er/sie begeht geistigen Diebstahl. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Text wortwörtlich übernommen oder paraphrasiert, übersetzt oder zusammengefasst wurde. Es reicht auch nicht, die verwendete Quelle an späterer Stelle oder gar nur im Literaturverzeichnis anzugeben.

Dem Recht, fremdes geistiges Eigentum in seiner Arbeit zu verwenden, steht die Pflicht gegenüber, dies auch genau und präzise zu dokumentieren.

Wörtliche Übernahmen (Zitate) sind als solche kenntlich zu machen. Zu diesem Zweck kann man sie

  • als Textblock einrücken
  • sie kursiv setzen oder eine kleinere Schriftgröße verwenden (Formale Gestaltung).

Wo – wörtlich oder inhaltlich in Form von Paraphrasierung – fremde Texte übernommen wurden, ist dies in unmittelbarem Zusammenhang mit genauer Angabe zu belegen. Eine solche Quellenangabe kann entweder im laufenden Text in eine Klammer gesetzt werden oder in Fußnoten oder Endnoten erfolgen. Was genau in einer solchen Quellenangabe stehen muss, legen (häufig nach Disziplinen verschiedene) Regeln fest. (Literaturverzeichnis, Richtig zitieren)

Um plagiierte Arbeiten zu entlarven, werden heute unterschiedliche Programme (Plagiatssoftware) eingesetzt, weshalb die Arbeiten auch in digitaler Form abgegeben werden müssen. Das gilt auch für die Vorwissenschaftliche Arbeit. Solche Programme vergleichen den Text der abgegebenen Arbeit mit allen dem jeweiligen Programm zur Verfügung stehenden Unterlagen (Internet, Datenbanken, eBooks ...) und listen Übereinstimmungen auf.
Hinweise auf mögliche Plagiate können sich schon vor einem möglichen Softwareeinsatz aus stilistischen Brüchen, mangelhafter Kohärenz oder ungewöhnlichen Ausdrucksweisen ergeben.

Plagiate können mit voller Täuschungsabsicht in einer Arbeit verwendet werden und damit den Tatbestand des Betruges erfüllen. Einzelne Worte in einem solchen Text zu ändern verstärkt eher noch den Eindruck einer Betrugsabsicht.
Plagiate können auch aus schlampiger Arbeit resultieren, wenn beim Recherchieren und Sammeln von Material nicht von Anfang an auf sorgfältiges Arbeiten geachtet wurde (schlampige Quellenangabe, sorgloses Zusammenkopieren ...).

Plagiieren beim Verfassen der VWA
Nach der Abgabe der Vorwissenschaftlichen Arbeit in digitaler Form wird diese durch eine Plagiatssoftware überprüft. Der Prüfbericht steht der Betreuungsperson für die Beschreibung der Arbeit zur Verfügung. Der Nachweis eines Plagiats kann zur Folge haben, dass die VWA als vorgetäuschte Leistung nicht beurteilt wird, was eine Wiederholung des gesamten Prüfungsgebietes bedeutet.

Im ABA-Portal eingereichte Arbeiten werden automatisch durch eine Plagiatssoftware überprüft. Dieser Vorgang kann bis zu 48 Stunden dauern. Ist die Plagiatsüberprüfung abgeschlossen, erhält die Betreuungsperson Zugriff auf den Plagiatsbericht und kann mithilfe diverser Filterfunktionen den vorgeschlagenen "Ähnlichkeitsprozentsatz" kritisch prüfen und interpretieren. Es ist jedoch wichtig, zu bedenken, dass eine Plagiatsüberprüfungssoftware der Betreuungsperson nicht die Entscheidung darüber abnehmen kann, ob es sich bei einer Arbeit um ein Plagiat handelt oder nicht. Diese Entscheidung muss die Betreuerin/der Betreuer selbst treffen. Dabei muss beachtet werden, dass die Software i.d.R. nur jene Textstellen ausfindig macht, die online verfügbar sind.

>> Mehr dazu lesen Sie unter Interpretation des Plagiatsberichts.

Für Fragen zur technischen Handhabung steht das Handbuch Anleitung ABA-Portal: Gesammelte Informationen zur Plagiatsprüfung von bit media zur Verfügung.

Die Resultate der Plagiatsanalyse (“Ähnlichkeitsbericht”) im ABA-Portal können von der Betreuerin bzw. dem Betreuer der VWA eingesehen werden. Die VSD und die Schulleiterin bzw. der Schulleiter sehen nur den Status der Arbeit.

 

Hilfsfunktion für die Interpretation der ausgewiesenen Übereinstimmungen

Über den Menüpunkt „Hilfe“ kann eine kurze Erklär-Tour zu den wichtigsten Elementen des Plagiatsberichts gestartet werden.

 

Bei dieser Tour wird unter anderem kurz erklärt, wie der Ähnlichkeitsprozentsatz ermittelt wird, wie man weitere Informationen zu möglichen Quellen erhält und wie man zwischen verschiedenen Berichtsmodi wechselt.

 

 

 

Filtereinstellungen ermöglichen es, bestimmte Teile der Arbeit wie das Literaturverzeichnis, die Quellenangaben oder direkte Zitate aus dem Ähnlichkeitsbericht auszuschließen.

 

Bei der Plagiatsüberprüfung markierte Textstellen oder Quellen können von der Betreuungsperson manuell ausgewählt und gegebenenfalls von der Überprüfung ausgeschlossen werden. Dadurch sinkt der Ähnlichkeitsprozentsatz.
Sind alle als unverdächtig eingeschätzten Quellen und Textstellen ausgeschlossen worden, hat die Betreuerin oder der Betreuer das Ergebnis des Plagiatsberichts bei der Beschreibung der Arbeit (Ausfüllen des Beurteilungsrasters) zu berücksichtigen. Besteht Plagiatsverdacht, ist der ausgedruckte Plagiatsbericht der Beschreibung der schriftlichen Arbeit (Beurteilungsraster) beizulegen.

Das Auffinden von wörtlichen Übereinstimmungen bedeutet nicht automatisch das Vorliegen eines Plagiats. Die Plagiatssoftware ist als Tool zu verstehen, das der Qualitätskontrolle dient. Es handelt sich nicht um eine übergeordnete Instanz bei der Entscheidung, ob ein Plagiat vorliegt oder nicht. Eine sorgfältige Überprüfung der Übereinstimmungen durch die betreuende Lehrperson ist essentiell. Die Letztentscheidung, ob ein Plagiat vorliegt, liegt bei der Prüfungskommission. 

Eine VWA kann jedenfalls nur dann als plagiiert bezeichnet werden, wenn die Übernahme fremder Quellen (in wörtlicher Wiedergabe oder in Paraphrase) OHNEentsprechende Zitate bzw. Verweise (Vgl.)  vorsätzlich, systematisch und in wesentlichen Teilen der Arbeit erfolgt ist.

Die Plagiatssoftware kann nur Übereinstimmungen im klassischen Sinn überprüfen.  KI-generierte Texte können nach dem aktuellen Stand der Technik nicht ausgewiesen werden. Die Verwendung von KI-Tools muss von der Schülerin oder dem Schüler nachweislich dokumentiert werden, unabhängig davon, in welcher Phase des Arbeitsprozesses sie zum Einsatz kommen. Die Handreichung Die Verwendung KI-basierter Tools beim Erstellen abschließender Arbeiten – Potenziale, Risiken und beurteilungsrelevante Aspekte bietet hierzu grundlegende Informationen.

Die Betreuerin/der Betreuer hat bei der Beschreibung der Arbeit (Ausfüllen des Beurteilungsrasters) das Ergebnis der Plagiatsprüfung zu berücksichtigen. Besteht Plagiatsverdacht, ist der ausgedruckte Plagiatsbericht der Beschreibung der schriftlichen Arbeit (Beurteilungsraster) beizulegen. Die Kandidatin oder der Kandidat wird auch in diesem Fall zur Präsentation und Diskussion zugelassen. 

Wenn die Prüfungskommission zur Ansicht kommt, dass die Bearbeitung des Themas nicht korrekt erfolgt ist und sich der Plagiatsverdacht bestätigt, wird die Arbeit als vorgetäuschte Leistung nicht beurteilt. Die Kandidatin oder der Kandidat muss das Prüfungsgebiet VWA wiederholen und ein neues Thema einreichen. 

Prinzipielles zum Urheberrecht

Die Bildersuche in Google oder in anderen Suchmaschinen liefert eine unübersehbare Fülle von Abbildungen zu nahezu jedem denkbaren Thema. Dabei ist jedoch die Mehrzahl dieser Bilder an Urheberrechte geknüpft.

Diese Urheberrechte müssen bei einer Veröffentlichung in Dokumenten - vom Flugblatt bis zur Dissertation – berücksichtigt werden. Dabei genügt es in vielen Fällen nicht, die Quelle anzugeben: Bilder, Fotos, Cartoons und Diagramme sind häufig an eine kostenpflichtige Lizenz gebunden.

Urheberrecht ist bei der VWA nicht anzuwenden

Eine Vorwissenschaftliche Arbeit ist eine Prüfungsarbeit und wird als solche nicht veröffentlicht. Sie wird in das  passwortgeschützte ABA-Portal hochgeladen und zweifach ausgedruckt in der Schule abgegeben. Zugang zu dieser Arbeit haben somit nur die dafür berechtigten Personen der Schule bzw. der Schulaufsicht und -verwaltung. Die Nichteinhaltung urheberrechtlicher Bestimmungen (z.B. die fehlende, mangelhafte oder falsche Angabe der Urheberin/des Urhebers eines Bildes) kann zwar bei der Beurteilung der VWA berücksichtigt werden, rechtliche Konsequenzen gibt es jedoch nicht. Es können also an sich Bilder jeder Art verwendet werden, da für eine nicht veröffentlichte schulische Prüfungsarbeit keinerlei Lizenzgebühren zu bezahlen sind.

Urheberrecht im Falle der Veröffentlichung der VWA

Dies ändert sich, sobald die Prüfungsarbeit bei Wettbewerben etc. eingereicht und ins Internet gestellt wird. Es handelt sich dann um eine Publikation. In diesem Fall muss für die Verwendung von fremden Abbildungen die entsprechende Genehmigung zur Verwendung eingeholt werden.

Nutzungsrechte

Urheberinnen und Urheber können die Nutzung (Veröffentlichung, Vervielfältigung, Verbreitung, Zurverfügungstellung im Internet, …) ihrer Werke gestatten, diese Bewilligung aber auch einschränken. So kann es passieren, dass ein Foto nur in Österreich während eines festgelegten Zeitraums für eine bestimmte Mediengattung verwendet werden darf. Die Rechte zur Verwendung von Fotos können von der Fotografin/vom Fotografen selbst bzw. von einer sie/ihn vertretenden Fotoagentur wahrgenommen werden. Die Verwendung von Fotos (auch wenn sie im Internet zu finden sind) muss meist entsprechend finanziell abgegolten werden. Ohne Zustimmung der Fotrografinnen oder Fotografen darf kein Bild verwendet werden.

Bearbeitungsrecht

Ist das Bearbeitungsrecht nicht vereinbart, so gilt bereits eine Farb- oder Tonwertkorrektur des Original-fotos als Eingriff in das Urheberrecht der Fotografin/des Fotografen. Bei einem Streitfall vor Gericht wird in der Regel zugunsten der Urheberinnen und Urheber entschieden. Daher ist es wichtig, vor jeder Veröffentlichung einer VWA die explizite Zustimmung der Berechtigten einzuholen.

Wer ist bei der Verletzung des Urheberrechts verantwortlich?

Verantwortlich für Verstöße gegen das Urheberrecht ist in diesem Fall die Person, die die Arbeit veröffentlicht bzw. der Öffentlichkeit zugänglich macht:

  • die Schülerin bzw. der Schüler
  • die Schule

Die Betreuungsperson einer Arbeit kann für Urheberrechtsverletzungen, die sich aus der Veröffentlichung ergeben, nicht verantwortlich gemacht werden, sofern sie nicht für die Veröffentlichung mitverantwortlich zeichnet.

Die Verletzung von Urheberrechten kann dazu führen, dass Lizenzen auf dem Gerichtsweg eingeklagt werden.

 

 

Abgabe der schriftlichen Arbeit

Die schriftliche Arbeit sowie das Begleitprotokoll sind vom Schüler/von der Schülerin im PDF-Format im ABA-Portal hochzuladen. Zum Zweck der Plagiatsprüfung muss dabei die Einwilligung zur Übermittlung der Arbeit an Turnitin gegeben werden.
Das Abstract wird (in kopierter Form) im Rahmen des Abgabeprozesses in das dafür vorgesehene Pflichtfeld übertragen. Aus technischen Gründen muss die Eintragung ein zweites Mal vorgenommen werden. Im ABA-Portal sind derzeit zwei Pflichtfelder für die Eingabe des Abstracts vorgesehen. An einer Lösung wird gearbeitet.
Wurde die VWA in deutscher oder englischer Sprache verfasst, erfolgt die Eingabe des Abstracts in beiden Pflichtfeldern in einer der beiden Sprachen. Wurde die VWA in einer anderen Fremdsprache verfasst, wird das Abstract im ersten Feld in deutscher oder englischer Sprache eingetragen. Im zweiten Textfeld kann der Eintrag in der Sprache der Arbeit erfolgen.
 


Die Abgabe erfolgt über den Menüpunkt Meine Arbeit.
- Eine Hilfestellung mit Screenshots der Eingabefelder im ABA-Portal steht hier zum Download zur Verfügung.
- Zum Login ins ABA-Portal geht es hier.


 

Plagiatsbericht und Zuordnung der Arbeit zu einem der übergeordneten Themenbereiche

Mit der digitalen Abgabe der Arbeit durch die Schülerin/den Schüler wird die VWA einer Plagiatsüberprüfung unterzogen. Nach Begutachtung des Plagiatsberichts veranlasst schließlich die betreuende Lehrperson die Zulassung der Kandidatin bzw. des Kandidaten zur Präsentation und Diskussion. Im Zuge des Freigabevorgangs muss die Betreuerin/der Betreuer die Arbeit einer der vorgegebenen Kategorien (z.B.: Ernährung/Gesundheit/Sport) zuordnen.

Neben der digitalen Abgabe, muss die VWA in zweifach ausgedruckter Form abgegeben werden.
Das Abstract findet sich in der fertigen Arbeit nach dem Titelblatt bzw. vor dem Inhaltsverzeichnis (siehe dazu auch > Elemente einer VWA).

Die unterschriebene Eigenständigkeitserklärung sowie das Begleitprotokoll sind einem der beiden ausgedruckten Exemplare beizulegen.